Indian Summer in New England 2022
30. September 2022
Old Orchard Beach - Portland - Plymouth
Nur 6 Stunden ist der Zeitunterschied zwischen Maine und Zuhause, trotzdem bin ich schon
früh am Morgen wach. Deshalb packe und verlade ich meine Koffer, bevor ich einen kleinen
Strandspaziergang unternehme.
Frühstück gibt es nicht im Sea Cliff House, deshalb fahre ich zum Frühstück ins Good Thyme
Cafe. Hier ist schon einiges los um halb acht. Aber es sind, zum Ende der Touristensaison nur
Einheimische die außer mir hier frühstücken.
Frisch gestärkt geht es erst einmal zu Walmart einkaufen. Leider friert das Navi auf meinem
Handy ein, was ich erst ein paar Meilen zu spät erkenne.
Bei Walmart wandern eine Trage Fat Tire, etwas zum Knabbern für den kleinen Hunger und
ein paar Äpfel in den Einkaufskorb.
Danach geht es weiter zum Portland Head Light. Der Leuchtturm aus dem Jahre 1791 ist
immer noch in Betrieb und wohl die größte Sehenswürdigkeit von Portland, Maine.
Der Leuchtturm am Cape Elizabeth ist auf jeden Fall schon mal ein paar Fotos wert.
Am Parkplatz begegnet mir auch noch der erste Baum mit Laubfärbung.
Im Zentrum von Portland interessiert mich die Maine
Narrow Gauge Railroad direkt am Pier. Sie erweist sich
aber leider als nicht besonders sehenswert. Außer
diesem Caboose gibt es nicht viel zu sehen.
Auch Victoria Mansion, ein Herrenhaus aus dem 19.
Jahrhundert im Italienischen Stil gibt nicht mehr als ein
Foto her, weil es nämlich heute geschlossen ist für
Besichtigungen.
Ich verlasse also Portland etwas enttäuscht Richtung
Westen.
Der Plan ist, entlang des Lake Winnipesaukee nach Plymouth New Hampshire zu fahren und
unterwegs vielleicht noch dies und jenes zu sehen.
Doch schon die Suche nach einem Picknickplatz für einen Mittagsapfel ist schwierig, es gibt
einfach nichts. Ein Blick auf das Navi sagt mir ich würde gegen 14 Uhr am Hotel sein.
Irgendwann sehe ich einen Wegweiser nach Conway. Warum nicht an diesem schönen
sonnigen Tag einen Umweg über den eigentlich für morgen eingeplanten Kancamagus
Highway machen.
Der Kancamagus Highway erstreckt sich von Conway im Osten bis Lincoln im Westen und
führt zum Teil entlang des Swift River.
Einen ersten Stopp mache ich an den Lower falls, wo ich
auch endlich zu meinem Mittagsapfel komme.
Auch an der Rocky Gorge lohnt es sich mal
anzuhalten.
Zu den Sabbaday Falls muss man schon eine
kleine Wanderung unternehmen, aber es
lohnt sich.
Vom Sugar Hill Overlook kann ich die über
und über Rot gefärbten Blätter an den
Bäumen leider nicht sehen, denn
offensichtlich bin ich für den Foliage
Peak etwas zu früh dran.
In Lincoln kommt der bisher fließende Verkehr zum stehen. Viele Hotels gibt es
hier, die aber sehr wahrscheinlich im Winter Hauptsaison haben.
Dann steht da ein Wegweiser der zur Hobo Railroad zeigt. Ich biege ab und finde
einen fast leeren Riesenparkplatz und ein geschlossenes Bahnhofsgebäude. Doch
nach einiger Zeit tut sich was und ein Diesel getriebener Zug fährt ein.
Es ist später Nachmittag und ich habe Hunger, warum
nicht einen Abstecher zur Woodstock Inn Brewery
machen? Ich bin ja nicht nur zum Vergnügen da, sondern
muss meinen Aufsichtsratskollegen über die
Kleinbrauereien Neuenglands berichten.
Noch scheint die Sonne und der Biergarten ist gut
gefüllt, an der Bar finde ich jedoch ein Plätzchen. Ich
bestelle einen Biersampler, die Speisekarte muss man
übers Internet aufs Handy laden. Wer kein Smartphone
hat geht wohl hungrig weiter. Auf einen kleinen Zettel
soll ich meine Bestellung schreiben, der dann beim
schnellen Vorbeirauschen des Bartenders eingesammelt
wird.
Für ein weiteres Bier ist es mir zu kalt geworden, also breche ich auf nach Süden nach
Plymouth, New Hampshire eine Stadt mit etwa 6700 Einwohnern und erstaunlicher Weise der
Plymouth State University.
Wie komme ich auf Plymouth? Ganz einfach, ich suchte ein nettes Bed and Breakfast in der
Nähe der White Mountains. Dabei bin ich auf das Tea Rose Inn gestoßen und es hat sich
gelohnt.
Schon von außen ist das Tea Rose Inn etwas Besonderes. Innen ist es angefüllt mit alten
Möbeln, Nippes und Kitschigem, aber es hat Atmosphäre.
Besonders angetan hat es mir das Innkeeper Ehepaar. Gleich am ersten Abend führen wir ein
langes unterhaltsames Gespräch bei dem ich fast alles über die beiden erfahre. Angefangen
bei der Großmutter, der nebenbei noch als Frisörin arbeitenden Wirten, die aus Heidelberg
ein gewandert ist, bis zur Weltpolitik.
Allerdings sollte man einen Pullover dabeihaben, denn zum Heizen ist es wohl noch zu früh.
Übernachtung:
The Tea Rose Inn
Ein wunderschönes Bed and Breakfast mit altmodischem Flair. Geführt wird es von einem
sehr netten Ehepaar im Rentenalter.
Frühstück
Das beste Frühstück, das ich auf dieser Reise erhalten habe, alles frisch zubereitet.
Preis 2022 150,36 €/Nacht
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